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Liebe Freundinnen und Freunde der Bürgerenergie,

als „mutlose Koalition der Klima-Drückeberger“ hat der Tagesspiegel die energiepolitischen Pläne der Großen Koalition bezeichnet und als verantwortungslos kritisiert. Das deutsche Klimaziel für 2020 wird verpasst, der Ausbau der Erneuerbaren bleibt gedeckelt und durch Ausschreibungen reguliert, der Kohleausstieg wird in eine Kommission ausgelagert und an Ideen für die Verkehrswende und Sektorenkopplung fehlt es völlig. Von der Stärkung der Bürgerenergie ganz zu schweigen: Es ist zu befürchten, dass Altmaier und sein neuer Energie-Staatssekretär Bareiß die Energiewende noch stärker ausbremsen als die alte Bundesregierung. Das, was übrig bleibt, drohen sie einseitig an den Bedürfnissen der Energiekonzerne auszurichten.

Umso wichtiger, jetzt deutlich zu machen, wie groß, schlagkräftig und innovativ die Bürgerenergie-Bewegung in Deutschland und Europa ist. Dies mit Ihnen und Euch gemeinsam zu zeigen, verstehen wir als wichtigste Aufgabe des Bündnis Bürgerenergie.

Das Bündnis Bürgerenergie fordert die neue Bundesregierung im aktuellen Positionspapier „Energiewende und Klimaschutz durch lokale Strommärkte“ zu einem entschiedenen Kurswechsel auf. Neben der Einhaltung von internationalen Klimaverpflichtungen und einer Stärkung bürgerlich-demokratischer Selbstbestimmung ist die Energiewende ein Jobmotor und Exportschlager. Deshalb ist eine konsequente Wiederaufnahme und Priorisierung der Energiewendeziele in einem schlüssigen Gesamtpaket notwendig.

Statt regulierter Ausbaumengen schlägt das BBEn einen bedarfsorientierten Ausbau der Erneuerbaren Energien vor, bei dem das Zubauvolumen der Nachfrage folgt. Die wirtschaftlichen Anreize müssen dabei so gesetzt werden, dass Erzeugung und Verbrauch unmittelbar, d.h. vorrangig auf lokaler Ebene ausgeglichen werden. Konkrete Maßnahmen dafür sind die Befreiung des Eigenverbrauchs von der EEG-Umlage, die Gleichstellung von Mieter- und Quartiersstrom mit Eigenverbrauch, die Einführung eines Bürgerstromhandels und die Entwicklung eines Grünstrommarktes. VerbraucherInnen brauchen die Chance ‚echten Grünstrom‘ zu beziehen.

Mit dem Positionspapier wird das BBEn in die politischen Diskussionen in Berlin gehen und die Sache der Bürgerenergie mit Nachdruck vertreten.

Hier können Sie das Positionspapier, das Sie gerne weiter verbreiten können, herunterladen.

Kommentar zur Bekanntgabe der Pläne von E.ON und RWE

Nach gerade einmal zwei Jahren wird der innogy-Konzern wieder zerschlagen. Ein weiteres Mal versuchen zwei große Energiekonzerne die auf Dezentralität ausgerichteten Zeichen der Zeit zu ignorieren. Die Zukunft ist dezentral – auch im Energiesektor. Angesichts der wachsenden Bedeutung der Digitalisierung in den Bereichen Erzeugung, Vertrieb und Verbrauch werden zentrale Strukturen die Versorgungssicherheit gefährden. Sie sind krisenanfällig mit jeweils flächendeckenden Auswirkungen.

RWE war mit der Ausgliederung des Öko-Geschäfts wenig erfolgreich. Den Ausbau erneuerbarer Energien haben andere vorangetrieben, darunter viele BürgerInnen, Genossenschaften und bürgernahe Energiegesellschaften. Dass RWE die konventionellen und erneuerbaren Energien erneut vereint, wird die Subventionierung von veraltetem Strom aus fossilen Quellen durch erneuerbare Energien verfestigen. Die Rechnung zahlen die StromverbraucherInnen, während Industrieunternehmen weiterhin davon profitieren, mehr statt weniger veralteten Strom aus fossilen Quellen zu verschwenden. Dadurch setzt RWE seine Strategie fort, die Energiewende auszubremsen.

E.ON will in Zukunft alle Geschäftsbereiche mit festen Einnahmenquellen in eigener Hand zentralisieren: Verteilnetze für Strom, Infrastruktur für Elektromobilität, Energiespeicher. Eine gefährliche, marktbeherrschende Entwicklung, die keine Marktwirtschaft will.

RWE und E.ON versuchen, sich durch Spezialisierung und Zentralisierung zu retten. Sie schaden damit der Energiewende, bremsen ihre Dynamik aus und schaden ihrer öffentlichen Akzeptanz. Die Energiewende braucht Strukturen für mehr statt weniger demokratisches und unternehmerisches Engagement von BürgerInnen. Hingegen versuchen RWE und E.ON nicht nur Wettbewerber zurückzudrängen. Sie ignorieren vor allem auch Interessen von BürgerInnen und reduzieren sie auf KonsumentInnen, die bei steigenden Preisen in einem zentralisierten Markt keine Stimme haben.

  Neues aus dem Bündnis Bürgerenergie

Save the Date: BBEn-Bürgerenergiekonvent am 23./24. November 2018 in Wittenberg

Nur eine von den BürgerInnen getragene Energiewende wird zu 100% EE führen – konsequent dezentral, partizipatorisch und innovativ. Regionale Wertschöpfung und Wirtschaftsentwicklung ist nur mit, nicht aber gegen die Bürgerenergie machbar. Mit diesem Fokus wollen wir gemeinsam mit Ihnen am 23. und 24. November 2018 in Wittenberg in angenehmer Atmosphäre bei spannenden Impulsen und Workshops die aktuellen Entwicklungen der Energiepolitik diskutieren. Im November werden voraussichtlich sowohl ein geändertes EEG als auch eine Reihe weitreichender Energie-Richtlinien auf EU-Ebene feststehen. Was bedeuten diese Änderungen für die Bürgerenergie? Welche Geschäftsmodelle können bereits heute umgesetzt werden und wie positionieren wir uns für eine Weiterentwicklung des Energiemarkts in Richtung Dezentralität?

Merken Sie sich den Termin vor und tauschen Sie sich mit uns auf vielen Workshops zur Positionsfindung und zu dezentralen Aktionsmöglichkeiten im Sinne einer konsequent dezentralen Energiewende aus!

Save the Date: Bürgerenergie im ländlichen Raum, 14./15. Juni 2018

Kooperationsveranstaltung zwischen BBEn und deutscher Vernetzungsstelle ländliche Räume (dvs): „Bürgerenergie im ländlichen Raum - Kommunen & Bürgerschaft gemeinsam für eine nachhaltige Energieversorgung in LEADER-Regionen“ mit Workshops, Exkursionen usw. am 14. und 15.6. im Raum Steinfurt (NRW). Zielgruppen sind KlimaschutzmanagerInnen, Bürgerenergieakteure und weitere Interessierte. Das Programm erscheint im April. Dann können sich Interessierte anmelden. Wir halten Sie auf dem Laufenden.

Ladenetz in Bürgerhand, Praxiswerkstatt am 4. Mai 2018 in Heidelberg

Die Elektromobilität ist im Kommen. Das bietet Bürgerenergiegesellschaften die Gelegenheit aktiv zu werden und Teil eines genossenschaftlichen Ladenetzes zu werden. Von der Ladetechnik, Ladeprinzipien, den Nutzertypen, der Vernetzung bis zur Abrechnung: Bei der Errichtung von Ladestationen sind technische, rechtliche und soziale Aspekte zu beachten. Dies ist Thema der Praxiswerkstatt am 4. Mai 2018 in Dossenheim bei Heidelberg. Die Inselwerke eG sind ein Pionier der genossenschaftlichen Ladeinfrastruktur. Sie haben auf Usedom und in der Umgebung erfolgreich ein Ladenetz an 13 Standorten mit derzeit 18 Ladestationen aufgebaut. Für ihr Konzept sind sie vom Bündnis Bürgerenergie als „Bürgerenergie-Projekt“ des Jahres 2017 ausgezeichnet worden. Zu Programm und Anmeldung.
 

  Neues aus der Bürgerenergie

Hamburg: Tschüss Kohle

Zahlreiche Organisationen und Vereine in Hamburg wollen mit einer Volksinitiative den Ausstieg aus der Kohleproduktion erreichen. Der Gesetzentwurf dafür soll am Tag der nächsten Bürgerschaftswahl zur Abstimmung per Volksentscheid vorliegen. Das BBEn unterstützt die Aktion und ruft alle Hamburgerinnen und Hamburger auf, für den ersten Schritt zu sorgen: 10.000 gültige Unterschriften für die Volksinitiative. https://www.tschuess-kohle.de.

Bürgerinnen und Bürger spielen eine Schlüsselrolle bei der Energiewende

Privatpersonen sind weiterhin die mit Abstand wichtigsten Investoren für Erneuerbare-Energien-Anlagen. Ihnen gehört in Deutschland knapp ein Drittel der installierten Leistung zur regenerativen Stromproduktion. Damit liegen sie weit vor Energieversorgern, Projektierern, Gewerbebetrieben, Fonds und Banken. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut trend:research in der aktuellen Studie „Eigentümerstruktur: Erneuerbare Energien“, die von der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) veröffentlicht wurde. Privatleute und Landwirte zusammen bringen es auf 42 Prozent am Eigentum Erneuerbarer-Energien-Anlagen in Deutschland. Zur Pressemeldung der AEE.

Akademienprojekt ESYS: Sektorkopplung und integriertes Energiesystem

Werden die Sektoren Strom, Wärme und Verkehr verknüpft, können Effizienzpotenziale gehoben und erneuerbare Energien verstärkt im Verkehr oder in der Wärmeversorgung eingesetzt werden. Das Akademienprojekt ESYS zeigt in seiner Stellungnahme "Sektorkopplung« – Optionen für die nächste Phase der Energiewende" Handlungsoptionen für die Politik, um diese Vernetzung voranzutreiben. Die wissenschaftliche Grundlage bildet die Analyse "Sektorkopplung« – Überlegungen und Untersuchungen zu einem integrierten Energiesystem".

Beide Publikationen können Sie unter www.energiesysteme-zukunft.de abrufen.

 

  Veranstaltungen

Aktuelle und spannende Bürgerenergieveranstaltungen finden Sie kompakt und auf einen Blick in unserem Terminkalender. Hier einige ausgewählte Veranstaltungen.

Regional Energy Systems Leadership Expo, 11. April 2018 in Wittenberg

Die Regionalisierung der Energieversorgung ist in aller Munde. Was ist das Besondere an der Idee? Was ist heute schon machbar, was wünschenswert, was problematisch? Die Expo will diesen Fragen nachgehen und Antworten geben. Die Energieavantgarde Anhalt bringt Regionen und Initiativen zusammen, die sich auf dem Weg in die lokale, individualisierte und digitalisierte Energiewirtschaft befinden. Alle Informationen zur Anmeldung und dem Programm finden Sie hier.

Betreiberkonferenz in Deutschland, 16 und 17. April 2018 in Bremen

Wie kann die Wirtschaftlichkeit von Anlagen optimiert werden? Welche Kostenersparnis bringt ein gemeinsames Portfoliomanagement? Ist ein Repowering sinnvoll? Über diese und andere Fragen tauschen sich Betreiber von PV- und Windanlagen, Finanzierer, Hersteller und Dienstleister auf der Betreiberkonferenz in Bremen aus.

Mehr Information, Programm und Tickets unter neue-energiewelt.de.

Praxisworkshop: Mieterstrommodelle erfolgreich planen und umsetzen, 20. April 2018 in Frankfurt/Main

Das Potenzial für die Nutzung von Solarstrom in Mietshäusern ist enorm. Das Bundeswirtschaftsministerium beziffert das Gesamtpotenzial für Mieterstrom auf 370.000 geeignete Wohngebäude. Welche Möglichkeiten dies eröffnet und wie Mieterstromprojekte geplant und umgesetzt werden, thematisiert der Praxisworkshop am 20. April 2018 in Frankfurt/Main. Die Teilnehmer lernen die rechtlichen, technischen und energiewirtschaftlichen Details der Umsetzung kennen, dabei werden auch Quartierslösungen sowie die Kombination mit Elektromobilität und Speichern thematisiert. Der Workshop richtet sich an Betreiber wie Bürgerenergiegenossenschaften, Kommunen und Stadtwerke, Wohnungsgenossenschaften, Architekten usw. Veranstalter sind das Netzwerk Energiewende Jetzt e.V. und die Heidelberger Energiegenossenschaft, ein Pionier des Mieterstroms. Zum Programm und zur Anmeldung.

Geldgipfel der GLS-Bank Stiftung, 28./29. April 2018 in Witten

Was hat sich seit der jüngsten Finanzkrise 2008 verändert? Und was leider nicht? Was muss sich ändern, damit wir in Zukunft keinen weiteren Finanzcrash fürchten müssen? Die GLS Bank Stiftung lädt am 28. und 29. April 2018 zum dritten Geldgipfel in die Universität Witten/Herdecke ein. Hier geht es zum Programm  und zur Anmeldung.

Stromnetz-Regulierung: Onlinekurs für Verbraucherorganisationen, Bürgerenergiegenossenschaften und NGOs im April 2018

Die Florence School of Regulation bietet im April einen zweiwöchigen kostenlosen Online-Kurs zu Netzentgelten und Network Codes an. Hier gibt es mehr Informationen.

 

Wir danken Ihnen allen herzlich für Ihre Unterstützung und wünschen Ihnen einen sonnigen Tag!

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Bündnis Bürgerenergie

Herausgeber:

Bündnis Bürgerenergie e.V.
Marienstr. 19/20
10117 Berlin

Tel: +49 (0)30 30 88 17 89

info@buendnis-buergerenergie.de
www.buendnis-buergerenergie.de

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