der September war ein spannender Monat bis zum letzten Tag. Wir waren in Radibor, um einen Beratungsworkshop zu geben, im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz bei der Plattform Klimaneutrales Stromsystem und erst gestern noch auf dem Zukunftskongress "Mut macht Zukunft" der Grünen, um die Bürgerenergie zu vertreten. Alle diese tagesaktuellen Aktivitäten kannst Du auf Instagram oder auf LinkedIn verfolgen.

In diesem Newsletter findest Du einen Aufruf für alle Kommunen, die sich mit der Wärmeplanung befassen müssen und gern Unterstützung hätten. Unser neues Projekt "HEAT it!", in dem wir mit dem Klima-Bündnis zusammenarbeiten, sucht Pilot-Kommunen.

Darüber hinaus gibt es Positionspapiere zu Energy Sharing und zum Strommarktdesign der Zukunft, Webinare zur Wärmeplanung und der Strategie-Entwicklung von Genossenschaften sowie einen Verbändeappell, bei dem wir zusammen mit mehr als 70 zivilgesellschaftlichen Organisationen einen Bürgerenergie-Gipfel fordern.

Wir haben es ja gesagt :-), im September war viel los. Viel Spaß beim Lesen.

Dein Bündnis Bürgerenergie!

Am 24.09.2024 verstarb Michael Sladek nach schwerer Krankheit in seiner Heimat in Schönau im Schwarzwald. Michael wird uns allen als Schönauer Stromrebell in Erinnerung bleiben. Nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl gründete er mehrere Bürgerinitiativen, später übernahm er mit den Elektrizitätswerken Schönau (EWS) das Schönauer Stromnetz vom früheren Betreiberkonzern. Im Laufe der Zeit entwickelten sich die Elektrizitätswerke Schönau vom lokalen Netzbetreiber zu einem der bundesweit größten Anbieter von echtem Ökostrom. Gleichzeitig blieb Michael stets seinem Beruf als Hausarzt in Schönau treu. Aber auch für das Bündnis Bürgerenergie spielte Michael eine entscheidende Rolle. Er war überzeugt, dass es eine starke Stimme für die Bürgerenergie im politischen Berlin braucht und hat die Gründung des Bündnisses intensiv vorangetrieben. Vor gut zehn Jahren waren die EWS schließlich eines unserer elf Gründungsmitglieder. Seither sind die EWS eine der tragenden finanziellen Säulen des BBEn und haben das Bündnis auch inhaltlich stark geprägt. Michael, der das BBEn viele Jahre als Vorstand und Aufsichtsrat begleitete, war stets wichtig, dass das Bündnis nicht nur von Unternehmen, sondern auch von Einzelpersonen als Bewegungsorganisation getragen wird. Michael wird dem BBEn und der gesamten deutschen Umweltbewegung unglaublich fehlen. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.

Unter dem Motto „Mitbestimmen, mitverdienen, mitmachen“ fordern 73 zivilgesellschaftliche Organisationen und Unternehmen aus dem Umwelt- und Energiebereich einen Bürger*innenenergie-Gipfel der Bundesregierung. Zu den Unterzeichnenden gehören unter anderem der BUND, das Bündnis Bürgerenergie, Germanwatch und die 100 prozent erneuerbar stiftung. Außerdem sind Banken wie die GLS und die DKB, die Deutsche Umwelthilfe, die ElektrizitätsWerke Schönau, Naturstrom, Green Planet Energy, die Bürgerwerke und die Klima-Allianz dabei.

Wir haben das Papier gemeinsam mit dem BUND und der Energiegenossenschaft Ilmtal eG im Rahmen einer Pressekonferenz in Berlin vorgestellt und es war ein voller Erfolg: Es gab einen Artikel auf der Titelseite der Süddeutschen Zeitung! Zudem haben u.a. klimareporter, pv magazine und Solarserver darüber berichtet.

Das Bündnis Bürgerenergie hat eine Stellungnahme zu Energy Sharing und Bürgerbeteiligung im Referentenentwurf zur Änderung des Energiewirtschaftsrechts des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) eingereicht und veröffentlicht. Das Bündnis begrüßt grundsätzlich die Einführung von Energy Sharing und einer bundesweiten Regelung zur Bürgerbeteiligung in der EnWG-Novelle. Es sieht allerdings in der aktuellen Ausgestaltung von Energy Sharing trotz positiver Aspekte nur eine Minimalumsetzung des EU-Rechts, an deren praktischer Umsetzbarkeit und wirtschaftlicher Tragfähigkeit erhebliche Zweifel bestehen. Hinsichtlich der Regelung zur Bürgerbeteiligung fordert das BBEn eine deutlich bessere Regelung, die wirkliche Beteiligung ermöglicht oder den Verzicht auf eine bundesweite Regelung, damit der Spielraum der Bundesländer erhalten bleibt.

Das Bündnis Bürgerenergie hat ein weiteres Positionspapier zum Optionenpapier „Strommarktdesign der Zukunft - Optionen für ein sicheres, bezahlbares und nachhaltiges Stromsystem“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) veröffentlicht. Das Papier wurde im Rahmen des BMWK-Konsultationsprozesses zum Strommarktpapier eingereicht. Darin haben wir vor allem darauf hingewiesen, dass der Blick aus der großen Systemperspektive nicht dazu führen darf, dass kleine und mittlere Akteure, die die Bürgerenergie ausmachen und auch Aspekte, die vor Ort eine bedeutende Rolle spielen, wie Akzeptanz und Teilhabe, zu kurz kommen. Wir begrüßen, dass die Debatte um das Strommarktdesign weitergeht. Es bedarf allerdings umfassender Nachbesserungen beim Thema Partizipation kleiner Akteure.

Der Bundestag hat das vierte Bürokratieentlastungsgesetz beschlossen. Damit wird die digitale Mitgliedschaft in Genossenschaften und auch die digitale Gründung von Genossenschaften möglich! Wichtigste Änderung dafür: Der Beitritt (und auch die Vollmacht für den Beitritt, die Stimmvollmacht, die Aufstockung von Anteilen, die Übertragung des Geschäftsguthabens sowie die Kündigung) erfordert nun nicht mehr die Schriftform, sondern nur noch die Textform. Das Gesetz tritt voraussichtlich zum 1.1.2025 in Kraft. Darüber hinaus gehende Änderungen für Genossenschaften, die im Entwurf des Gesetzes zur Stärkung der genossenschaftlichen Rechtsform aufgeführt sind, sind jedoch nicht enthalten, weil sie nicht direkt dem Abbau der Bürokratie dienen.

Mit dem Projekt EPOS (Energiewende und Gender – Potentiale der Stärkung von Diversität in der Bürger*innen-Energie) wollen das Bündnis Bürgerenergie und die Projektpartner*innen die Rolle von Frauen/FLINTA* in der Bürger*innenenergie besser verstehen. Wie sieht es bei euch aus? Gebt uns einen Einblick über diesen Fragebogen - es dauert nur rund drei Minuten.

Für die Umsetzung genossenschaftlicher Wärmeprojekte ist eine gute Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Bürgerenergiegemeinschaften und den Kommunen ein oft erheblicher Schlüsselfaktor. Wie kann ein erfolgreicher Erstkontakt aussehen? Wie gewinne ich Kommunen als Partner und was ist bei der Projektumsetzung zu beachten?

Die Geschäfte Eurer Bürgerenergiegemeinschaft werden immer komplexer und Du verlierst langsam den Überblick? Keine Sorge, wir haben etwas für Dich!

Bündnis Bürgerenergie e.V.
Marienstr. 19/20
10117 Berlin

Tel: +49 (0)30 30 88 17 89
info@buendnis-buergerenergie.de

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