es sind dramatische Zeiten. Seit einem knappen Monat dauert der Überfall Russlands auf die Ukraine an. Viele Sanktionen hat die Bundesregierung bereits auf den Weg gebracht - ein Embargo auf russische Gas-, Öl- und Kohlelieferungen bisher nicht. Das zeigt, dass in den letzten Jahren viel zu wenig getan wurde, um Deutschland und Europa unabhängig von fossilen Lieferungen zu machen. Spätestens jetzt muss allen klar sein, dass wir endlich massiv umsteuern müssen - zu 100 Prozent Erneuerbaren Energien bis 2030. Das Bündnis Bürgerenergie setzt sich dabei für eine dezentrale Energiewende ein. Denn in jedem Bundesland, jedem Landkreis, jeder Gemeinde, jedem Ortsteil, jedem Haushalt gibt es Potentiale für die Energiewende. Um die regionale Selbstversorgung zu stärken, ist insbesondere das Konzept Energy Sharing hochwirksam. Aber auch die gemeinsame Eigenversorgung muss endlich ermöglicht werden.
Mitten in der aktuellen Situation hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz den Referentenentwurf für eine Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes vorgelegt. Leider greift der Entwurf nicht nur angesichts der aktuellen Situation deutlich zu kurz. Es braucht jetzt ein entschlossenes Entfesselungspaket für die Erneuerbaren Energien. Wir begrüßen zwar, dass Bürgerenergiegesellschaften von den Ausschreibungen befreit werden sollen. Die Definition der Bürgerenergiegesellschaften geht allerdings leider an der Praxis vorbei. Zudem fehlen in dem Entwurf eben wichtige Konzepte wie die gemeinsame Eigenversorgung und das Energy Sharing. Wir haben uns daher an der Verbändeanhörung beteiligt und dem Ministerium in einer Stellungnahme unsere Vorschläge unterbreitet. |